Der Dirigent

Marek Valášek

MgA. & Mgr. Marek Valášek, Ph.D. (1969) studierte Dirigat an der Fakultät für Musik der Prager Akademie der Musischen Künste (HAMU), darüber hinaus an der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität Prag die Fächer Musikerziehung – Chorleitung und an der Týnská škola in Prag  das Fach Regenschori.

Noch während des Studiums beteiligte er sich an der Einstudierung der Oper Hry o Marii (Marienspiele) von Bohuslav Martinů mit dem Städtischen Theater in Ústí nad Labem (Aussig a.d.Elbe), deren Reprise im Nationaltheater Prag er selbst dirigierte. Aus der Zusammenarbeit mit dem Theater in Ústí wurde ein Engagement, in dessen Rahmen er die Opern Eugen Onegin von P. I. Tschaikowski, La finta giardiniera von W. A. Mozart, Manon Lescaut von J. Massenet und Tschaikowskis Ballett Der Nussknacker dirigierte. In den Spielzeiten 2002–2006 hatte er den Posten des Chorleiters der Staatsoper Prag inne, wo er neben der Erfüllung der Verpflichtungen als Chorleiter auch die Oper La Boheme von R. Leoncavallo dirigierte. Seit Herbst 2015 Marek Valášek kehrte in die Position des Chorleiter an der Staatsoper.

Durch ein Konzert mit der Prager Kammerphilharmonie erhielt er den ersten Preis beim Dirigentenwettbewerb des Festivals Mladé podium (Junges Podium) 2002. Im Rahmen des Prager Frühlings 2005 studierte er in tschechischer Premiere die Aufführung von Jan Hanuš‘s abendfüllendem Oratorium Ecce Homo ein, im November 2005 dann spielte er mit dem Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks die 1. Sinfonie von Hanuš ein. 2006 gastierte er im litauischen Vilnius und im japanischen Kyoto, wo er das Abschlusskonzert des Internationalen Studentenfestivals dirigierte. Regelmäßig arbeitet er mit der Philharmonie in Hradec Králové (Königgrätz) zusammen und wird häufig zur Leitung von Chorleiterseminaren oder als Jurymitglied bei Chorwettbewerben eingeladen. Im Jahr 2013 wurde ihm von der Stiftung Český hudební fond (Tschechischer Musikfonds) und der Chorleitervereinigung der Asociace hudebních vědců a umělců (Vereinigung der Musikwissenschaftler und –künstler) der prestigeträchtige Ferdinand Vach-Preis verliehen.

Wiederholt war er Vorsitzender von Kommissionen bei Maturaprüfungen von Musikklassen des Jan-Neruda-Gymnasiums. Er ist zudem Mitglied der Fachkommission für Mittelschulgesang sowie für Kammer- und Sinfonieorchester des Nationalen Informations- und Beratungszentrums für Kultur (NIPOS ARTAMA).

Marek Valášek legt seinen Arbeitsschwerpunkt in der Aufführung von vokal-instrumentalen Werken. Im Jahre 1996 gründete er das Kammerensemble Piccolo coro & Piccola orchestra, das er bis heute leitet und mit dem er regelmäßig in Tschechien und im Ausland auftritt. Mit ihm nahm er drei CDs mit geistlicher Musik – Mariánská hudba v Loretě (Marienmusik in der Prager Wallfahrtskirche Loreta), Hear my prayer und Cantico delle creature – sowie eine mit Choradaptionen von Volksliedern auf, Hore Dolinami. Aufgrund seines allseits bekannten, positiven Verhältnisses zur Musik des 20. Jahrhunderts, wird das Ensemble regelmäßig vom Lehrstuhl für Komposition der Prager HAMU sowie der Gesellschaft Přítomnost zu Uraufführungen eingeladen. Für den Tschechischen Rundfunk spielte man u.a. Statuae Kuksenses von R. Rejšek, Síla myšlenky von E. Douša und das Requiem in c-Moll von E. Horák ein. Beim Festival Mladé pódium 2004 in Karlovy Vary (Karlsbad) erhielt das Ensemble den Preis der Bohuslav-Martinů-Stiftung. 2009 war es Hauptorganisator der Weltpremiere des Requiems von Jan Hanuš. Piccolo errang 2011 den Gesamtsieg des Festivals für Chorkunst in Jihlava (Iglau) sowie einen ersten Preis in der Kategorie Kunstlied und einen dritten Preis in der Kategorie Volkslied beim renommierten Wettbewerb im österreichischen Spittal/Drau. Darüber hinaus wurde der Chor von der dortigen Jury mit einem Sonderpreis für die Interpretation eines zeitgenössischen Werks ausgezeichnet. Piccolo coro & Piccola orchestra unternahmen außerdem eine Reihe von Auslandstourneen (Deutschland, Italien, Kroatien).

Marek Valášek ist Hauptorganist des Kapuzinerordens auf dem Prager Hradschin, unterrichtet am Prager Konservatorium (Abteilung Fachtheorie) und leitet gleichzeitig als Chorleiter alle Chöre des Konservatoriums. Überdies unterrichtet er seit 2002 am Lehrstuhl für Musikerziehung der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität Prag und leitet dort auch seit dem Jahr 2011 den Studiengang Chorleitung.